Unser erstes Abenteuer im Offroadpark Wurzelsepp in Peckfitz 2018

Ungeduldig, wie die Beiden waren, wollten sie erstmal testen, was ich so drauf habe. Da haben die Zwei schon geguckt! Aber lest selbst:
Moin Moin, Nach dem Segen durch den TÜV juckte es uns natürlich in den Fingern mal zu gucken, was in ALF an Offroad-Fähigkeiten drinsteckt. Also entschieden wir uns kurzfristig am Himmelfahrtstag nach Gardelegen in den Offroadpark Peckfitz zu fahren. Es ist die nächste Gelegenheit hier im Norden auch mal mit einem großen Spielzeug offiziell im Gelände spielen zu gehen. Morgens verfrachteten wir erst einmal alle für mehrere Tage nötigen Reiseutensilien in den ALF, und dann ging es ab auf die Autobahn. Nach 4 ½ Stunden hatten wir dann den Offroadpark erreicht. Noch nicht ganz angekommen wurden wir schon um Hilfe gebeten. Ein junges Pärchen hatte sich neben der Spurbahn festgefahren. Ohne Probleme zogen wir sie raus.

Das gab schon mal etwas Selbstvertrauen für die zukünftigen Abenteuer. Dabei wurde uns aber auch das erste Mal klar, dass wir etwas unüberlegt gepackt hatten: keinerlei Bergeequipment dabei... Da es auf dem Gelände ziemlich voll war – nicht nur mit Autos und Personen, sondern auch diese selbst, ging ich erst einmal zu Fuß zum Einlass. Dort wollte man uns aufgrund der Fülle zuerst gar nicht auf das Gelände lassen. Aber als sie dann ALF sahen und merkten, dass es uns um das Fahren ging durften wir doch hinein. Da wuselten hunderte Menschen, Quads, kleine und großen Geländewagen so wie unterschiedlichsten LKW – vom Ural bis zum MAN KAT sowie 2 russischen Panzern. Es war gar nicht so einfach einen Stellplatz zu finden. Durch das gute Wetter und den späten Nachmittag, war bei vielen Gruppen die Stimmung schon sehr entspannt, ebenso wie die Gesangsmuskulatur, und die Lautstärkeregler der Musikanlagen.

Um in diesem Chaos nicht den Überblick zu verlieren, machten wir uns zuerst einmal auf den Weg, um das Gelände zu Fuß zu erkunden. Der Offroadpark wurde auf einem alten NVA Grenztruppengelände angelegt. Bis auf Motorräder durfte hier alles fahren, inklusive kleinen Kindern auf riesigen Quads. Entlang des Außenzauns lief die Haupt Offroadstrecke mit verschiedensten Hindernisarten. Buckelpiste, Wellenpiste, verschiedensten Senken, ohne und mit Matsch und Wasserdurchfahrten in unterschiedlichsten Tiefen. In dem riesigen Areal in der Mitte des Geländes waren einzelne Hindersnisspacoure durch Waldpisten verbunden. Wir schlossen uns also dem Treck der Schaulustigen an und bewunderten die mutigen Fahrer, die alles darauf anzulegen schienen, sich (nicht) fest zu fahren. Sobald das geschehen war, sammelten sich in Windeseile eine hilfsbereite Menschentraube um den unglücklichen Fahrer,

um ihm mit mehr oder weniger guten Ratschlägen aus der Patsche zu helfen. Je nach Bergefahrzeug und Sachverstand blieb dann auch mal das eine oder andere Fahrzeug oder Fahrzeugteil (!) auf der Strecke. Auf jeden Fall konnten wir schon einiges lernen. Z.B, dass es sich lohnen kann, die nach unten angebrachten Nebelscheinwerfer sowie die unteren Einstiegstufen zu demontieren, damit man sie nicht zu Opfer von steilen Abfahrten und Böschungen macht. Also nutzten wir den Abend, ALF bestmöglich vorzubereiten. Dabei wurden wir mehrfach angesprochen, ob wir mit dem schönen Fahrzeug wirklich ins Gelände wollen. - Natürlich wollten wir, dazu waren wir ja da! - Zwischendurch unterbrach uns ein heftiger Gewitterguss beim Schrauben, den einige Teilnehmer zum Duschen unter den überlaufenden Dachrinnen nutzten. Gelegenheit macht Siebe :o)

Den Abend über wurden wir mit so schönen Musikstücken wie: „Wir wollen saufen, der Hahn muss laufen..." und ähnlichem versorgt. Am nächsten Morgen frühstückten wir kurz, machten ALF klar und waren dann einer der Ersten, die auf den Parcours gegangen sind. Als Nummer 1. hatten wir uns eine Rampe aus Betonplatten ausgesucht. Trotz der großen Reifen, war es nicht so einfach und gefühlt unheimlich steil und schmal. Aber für das aller erste Mal hat es gut geklappt. Es wäre wahrscheinlich einfacher gewesen, wenn wir in der Aufregung nicht vergessen hätten den Luftdruck in den Reifen ab zu senken. Auch dieses sollte sich später noch rächen, und wir sind wahrscheinlich die Einzigen gewesen, die mit Straßenluftdruck den ganzen Tag umhergefahren sind. Schließlich sollte es über den Rundparcours weitergehen, wobei wir aber die Strecke für die Großen wählten.

Die matschigen Senken liefen ganz prima, so dass wir bald auf die erste Gruppe Schaulustiger trafen, weil sich vor uns ein Geländewagen in einer Matschsenke festgefahren hatte. Dieser wurde durch ein anders Fahrzeug geborgen. Die Senke sah gar nicht so schlimm aus, so dass wir unser Glück probieren wollten. Also los ging’s und wir kamen auch ganz gut durch. Als wir schon fast wieder auf der anderen Seite oben ankamen, da blieben wir hängen! Also zurück setzen in den Modder und neues Glück. Auch das klappte nicht. Das Ganze ein paar Mal und – nichts ging mehr. Wir stecken fest im knietiefen Matsch. Da hatte der Regen vom Vorabend die Strecke nochmal ordentlich durchgeweicht. Nun war guter Rat teuer. Alle anderen Fahrzeuge um uns herum waren kleiner als wir. Das wird wohl nichts und das hatten auch die Zuschauer erkannt, und hielfen wie üblich mit guten Ratschlägen. Auch ein kleiner Knirps von ungefähr 10 Jahren: „Soll ich Euch helfen?“.

An unseren Gesichtern muss er gesehen haben, dass wir seinem Angebot nicht so ganz folgen konnten. Also schob er grinsend nach: „Meinem Papa gehört nämlich der Panzer!“ Das würde schon eher passen. Aber in der Zwischenzeit hatte jemand schon den Platzwart mit seinem Ural (Russischer LKW) informiert. Als dieser kam, fragte er natürlich nach einem Bergeseil, aber wie oben erwähnt waren wir schlecht ausgestattet. Zum Glück hatte er eines dabei und nach 10 min waren wir wieder flott. Die nächsten größeren Schlammlöcher ließen wir dann lieber erst einmal aus und kämpften uns mit ALF durch das Unterholz. Die restliche Umrundung lief dann ziemlich gut. Am Ende der Runde kam dann die tiefe Wasserdurchfahrt. Die 70 cm sollten wir knapp schaffen, ohne den Luftfilter zu fluten. Also tasteten wir uns ganz langsam den ersten steilen Absatz hinein. Die Stoßstange hinter der die Luftansaugung sitzt, verschwand kurzfristig im Wasser.

Aber es ging gut, bis wir auch mit der Hinterachse im Wasser standen. Dann ging nichts mehr. Wir lagen wohl mit den Differenzialen auf. Der Auspuff blubberte tief unterm Wasser munter vor sich hin. Also war wieder mal Hilfe gefragt und es fand sich auch ein netter Helfer der uns seine Bergeleine und die Kraft des MAN KAT lieh. Es brauchte allerdings 20 min bis wir rückwärts rausgezogen waren und damit die Bahn für die anderen wieder frei. Auf den nächsten Runden ließen wir diese kritischen Punkte einfach aus und der Rest machte mordsmäßig viel Spaß. Dabei durften wir auch noch 2 Mal andere Fahrzeuge bergen. Dafür zirkelten wir manchmal um Zentimeter an Bäumen vorbei. Eine Hilfeleistung mussten wir allerdings abbrechen, da wir Gefahr liefen uns den Auspuff abzufahren. Auf der letzten Runde schafften wir es dann, uns an einer Stelle festzufahren, die wir bisher problemlos gemeistert hatten.

Ein bisschen weiter links gefahren, als die letzten Runden und ALF steckt bis zur Stoßstange im Modder. „Rien ne va plus“ Dieses Mal dauert es etwas länger, bis der Ural kam. Und beim ersten Bergeversuch zerriss auch noch der Bergegurt. Wir saßen also richtig fest. Nach ein paar weiteren Anläufen klappte es mit der Bergung, aber ALF sah aus wie ein Schwein. Und dreckig gemacht hatte er sich auch noch. Also beschlossen wir für heute Schluss zu machen und gingen ALF und uns waschen. Als Alf wieder halbwegs manierlich aussah, machten wir uns auf den Weg nach Hause, wo wir endlich gegen Mitternacht ankamen. Für die Reinigung von ALF von dem Schlamm benötige ich in nächsten Tagen noch 7 Stunden mit dem Hochdruckreiniger, denn der Schlamm wird hart wie Beton. Und auch heute finden wir beim Schrauben ab und zu Mal das eine oder andere Sandnest aus Peckfitz.
Alles in allem hat es viel Spaß gemacht. Wir haben 3 Mal Hilfe geben könne und uns wurde 3 Mal geholfen, also eine ausgeglichene Bilanz. Wir haben gelernt, wie wichtig ein eigener Bergegurt und der richtige Reifendruck ist, und wir haben auch viel Vertrauen in ALFs Geländefähigkeit gewonnen.
Euer Hauke & Rosa
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